Verwaltungsaustausch mit Delegation aus Schleusingen

Partnerstädte und ihre verschiedenen Herausforderungen

Es lag eine freudige Spannung in der Luft, kurz bevor die Kolleginnen und Kollegen aus unserer thüringischen Partnerstadt Schleusingen am vergangenen Mittwoch (26.10.) gegen 16 Uhr in den Ratssaal kamen. Dort wurden die sieben Abgesandten mit strahlenden Augen und einem Lächeln empfangen, die Vorfreude beruhte auf Gegenseitigkeit.

Plettenbergs Bürgermeister Ulrich Schulte hielt eine kleine, sehr persönliche Eröffnungsrede und dann wurde zu Kaffee, Kuchen und Bildern des letzten Besuchs während der PleWo der Austausch begonnen. Es waren ja auch neue Gesichter dabei, die vorgestellt werden wollten. Daraufhin wurde der Schleusinger Delegation eine Stadtführung gegeben, schon mal über Projekte gesprochen.

Der Donnerstag stand dann komplett im Zeichen des Verwaltungsaustauschs. Die Kolleginnen und Kollegen beider Städte informierten sich in den zuständigen Bereichen über die jeweils anderen Herangehens- und Vorgehensweisen. Denn beide Städte liegen zwar im gleichen Land, aber eben nicht im gleichen Bundesland. Gesetze, Vorschriften und Organisation sind in vielen Teilen unterschiedlich. Dazu kommen die verschiedenen Größen und Einwohnerzahlen beiderorts. Von Vorzimmer, über Bauamt, Hauptamt, Tourismus, Feuerwehr und Kämmerei bis ins Bürgermeisterbüro – schon in den ersten Minuten fruchtete der Austausch und beide Seiten hatten frische, neue Ideen und Ansätze. Dass dabei natürlich nicht alles eins zu eins umgesetzt werden kann, ist aufgrund der eben genannten Unterschiede klar.

Ein Beispiel: Schleusingens Hauptamtsleiter Sebastian Fleischmann ist gleichzeitig auch Leiter der Ordnungsbehörde. Also fand der Wissensaustausch zwischen ihm und unserem Hauptamtsleiter Matthias Steinhoff, aber auch unserem Fachgebietsleiter Thorsten Spiegel statt.

Eine weitere Besonderheit war dann noch die Beförderung von Klaus Neugum (Feuerwehr Plettenberg), vom Brandamtmann zum Brandamtsrat. Denn: „… es wird wohl die erste Beförderung sein, bei der zwei Bürgermeister anwesend sind.“, freute sich Bürgermeister Ulrich Schulte und blickte zu seinem Gegenpart, Schleusingens Bürgermeister André Henneberg rüber. Die beiden absolvierten gemeinsam alle Termine dieses Tages.

Nach dem Ende der regulären Dienstzeit gab es eine Besichtigung des Erlebnisbads „AquaMagis“, allerdings ohne ins Nass einzutauchen. Grund des Besuchs war es, die aktuellen Herausforderungen des Energiesparens zu thematisieren und den thüringer Gästen zu zeigen, wie hier damit umgegangen wird.

Die Gäste aus der thüringischen Stadt waren dieses Mal neben dem Bürgermeister André Henneberg: Babett Henn (Vorzimmer), Susanne Hübner (Kassenleiterin), Maria Diemb (Tourismus), Sebastian Fleischmann (Hauptamtsleiter), Toni Weiß (Bauamtsleiter) und Matthias Triebel (Stadtbrandinspektor). Eine bunte Truppe, mit viel Diensterfahrung und großem Engagement.

Es passt fachlich und menschlich zwischen den beiden Partnerstädten. Der menschliche Aspekt ist dabei das stetig fließende Wasser, das das Mühlrad der Städtepartnerschaft am Laufen hält.

„Das ist immer etwas bedrückend, wenn die Schleusinger wieder fahren.“, sagt dann am Freitagmorgen auch Plettenbergs Hauptamtsleiter Matthias Steinhoff. Glücklicherweise ist schon klar, dass im ersten Quartal des kommenden Jahres der Gegenbesuch in Schleusigen stattfinden wird.

Der Verwaltungsaustausch in Bildern


Rennen, Rundfahrt und Rostbratwurst – Schleusinger Städtepartner besuchen Jubiläums-Plettenberger-Woche 2022

Wer sich Freunde nachhause einlädt, will diese natürlich richtig verwöhnen.

Es soll an nichts fehlen! Das war auch das Ziel von Plettenbergs Verwaltungsleitung unter Bürgermeister Ulrich Schulte. Die Vier-Täler-Stadt feiert dieses Jahr 625. Jubiläum und die Plettenberger Woche wurde extra verlängert. Da lag es nahe, zur gleichen Zeit die Delegation aus der thüringischen Partnerstadt Schleusingen zu beherbergen. Denn da war das Feiern des 30. Jubiläums dieser Partnerschaft schon zwei Jahre überfällig.

Es musste also ordentlich was nachgeholt werden und das wurde es auch. Wie das unter Freunden so ist, muss das auch überhaupt nicht steif - sondern darf gern mit viel Spaß verbunden sein. Am Donnerstag (25.8.), noch vor der Eröffnung der Plettenberger Woche, weihten die beiden Bürgermeister André Henneberg (Schleusingen) und Ulrich Schulte eine neue Attraktion auf dem Spielplatz Grünestraße ein. Das so genannte Yalp Memo ist eine interaktive Spielplattform. Allerdings nicht wie eine Spielkonsole, sondern die Säulen mit ihren digitalen Bedienelementen sind Basis für verschiedenste Spiele, die gleichzeitig Körper und Gehirn in Fahrt bringen. So traten auch die Bürgermeister im direkten Duell gegeneinander an und hatten beim Rennen sichtlich Spaß!

Etwas mehr Ernst war dann aber im direkten Anschluss bei der feierlichen Eröffnung der Jubiläums Plettenberger Woche gefragt. Bürgermeister Ulrich Schulte und sein Schleusinder Amtskollege André Henneberg betonten beide die Wichtigkeit der gemeinsamen Städtepartnerschaft. Auch, wenn die Wiedervereinigung lange vollzogen sei, habe man so viele Freundschaften geschlossen und ein Wissensaustausch sei weiter enorm wichtig. Zum Ende seiner Rede schenkte André Henneberg seinem Gastgeber noch einen Gutschein über die Pflanzung eines Feldahorns „…wo der hinkommt, könnt ihr euch dann noch selbst aussuchen.“ Die feierliche Eröffnung wurde von einem Grußwort des mitteldeutschen Bürgerrechtlers Rainer Eppelmann (vom stellv. Verwaltungsleiter Matthias Steinhoff verlesen) und dem Konzert der jungen Bläserphilharmonie NRW abgerundet.

Der Freitag startete mit einer Sightseeing-Tour durch die Vier-Täler-Stadt. Dicht gedrängt im Bulli des Jugendzentrums ging es durch alle Täler, über viele Berge bis zur Oestertalsperre. Während dieser Rundfahrt stoppte die Gruppe dann auch am Spielplatz zwischen der Schleusinger und der Bludenzer Straße (Bludenz ist ja ebenso Partnerstadt). Dort wunderte sich Plettenbergs Bürgermeister erst noch, dass dort städtisches Personal vor Ort war. Nach einem sanften Hinweis seitens der Delegation fiel dann aber auf, dass der am Vortag geschenkte Gutschein für die Pflanzung eines Feldahorns bereits eingelöst war. Um Bürgermeister Ulrich Schulte zu überraschen, hatten die Schleusinger alles schon mit der Verwaltungsleitung hier bei uns „eingestielt“. Die Überraschung war mehr als gelungen und gemeinsam schaufelten beide Bürgermeister letzte Erde über das Wurzelwerk des Feldahorns.

Nach dieser Überraschung fuhr die Gruppe im Bulli weiter. Ein weiterer Höhepunkt der Tour war die Besichtigung  der Linamar Plettenberg GmbH, dem großen Fahrzeugteile- und Werkzeughersteller im Elsetal. Sichtlich beeindruckt wurden alle nach einer Einführung durch zwei der drei Werke am Standort geführt, Betriebsabläufe und Herstellungsprozesse wurden erklärt und die mitunter enorm großen Maschinen vorgeführt.

Danach wurde ein Imbiss eingenommen und das war als Fundament auch nicht ganz unwichtig, denn es folgte eine Tradition der Plettenberger Woche: Der Fassanstich! Bürgermeister Ulrich Schulte hatte da natürlich auch wieder Unterstützung von seinem Amtskollegen André Henneberg – aber auch vom Landrat des Märkischen Kreises, Marco Voge. Um es kurz zu machen: Beim Fassanstich lief alles glatt! Die Gäste konnten gut und lange verköstigt werden. Das galt auch für das äußerst leckere Mitbringsel der Schleusinger Delegation! Original Thüringer Rostbratwürste hatten sie im Gepäck und dann auf dem Grill am offenen Ende des Rathausinnenhofs. Der Chef grillte höchstselbst die ersten Chargen für die Besucherinnen und Besucher. Anschließend wurde die Jubiläums-PleWo einfach mal genossen.

Der Samstag hatte noch mal ordentlich Programm, aber mit Einblicken, die nicht alltäglich sind. Den Start machte das Pumpenspeicherkraftwerk in Finnentrop-Rönkhausen. Die Daten allein sind beeindruckent, wie die Leistung von 140 Megawatt, dem Fassungsvermögen des Oberbeckens von einer Million Kubikmeter Wasser oder wie eben durch Höhenunterschied und Wasserfluss Energie nutzbar gemacht – oder gespeichert wird.

Später wurde über die Plettenberger Woche gebummelt und das mit Ziel Christuskirche. Auf dem Weg testeten die beiden Bürgermeister Henneberg und Schulte aber noch was Wasserspiel vor dem „Wilhelm 9“. Nass, aber nicht begossen, wurde dann die Kirchenführung wieder hochkonzentriert wahrgenommen. Als nächster Punkt stand die Besichtigung des Feuerwehrgerätehauses in Ohle auf dem Programm. Dort erläuterten Mitglieder der Löschgruppe und Fachbereichsleiter Jülich die derzeitige beengte Situation und die Pläne für den Neubau. Nach einem gemeinsamen Abendessen ging es zum Ausklang wieder auf die bei den Gästen sehr beliebte Plettenberger Woche.

Etwas wehmütig war da der Sonntagmorgen. Beim Abschiedsfrühstück gab es noch eine letzte Gelegenheit, sich vor der Abreise der Schleusinger Delegation zu unterhalten, über die vergangenen Tage und künftige Pläne zu reden. Eins ist aber klar: Die Städtepartnerschaft zwischen Schleusingen und Plettenberg soll intensiviert werden und so sind weitere Besuche und Gegenbesuche bereits in Arbeit!

Herzlichen Dank für euren Besuch, liebe Schleusinger! Wir freuen uns schon auf’s nächste Mal!“

In Bildern: Schleusingen besucht Plettenberg

30+2 Städtepartnerschaft und 625 Jahre Vier-Täler-Stadt


Besuch in Plettenbergs Partnerstadt Schleusingen

Die Städtepartnerschaft zwischen Plettenberg und Schleusingen lebt nach einer coronabedingten Zwangspause wieder auf. Eine Plettenberger Delegation, bestehend aus Bürgermeister Ulrich Schulte, seinem Allgemeinen Vertreter Matthias Steinhoff sowie mehreren Vertreterinnen und Vertretern des Stadtrates und Mitglieder des Schützenvereins Blau-Weiß Sundhelle, reiste zum 29. Burg- und Stadtfest nach Schleusingen, um dort gemeinsam die bereits seit 1990 bestehende Städtepartnerschaft zu feiern. Als Geschenk wurde ein Fahnenständer mit dem Wappen aller Partnerstädte überreicht. Schleusingens Bürgermeister André Henneberg kündigte an, die Beziehungen zu Plettenberg wieder vertiefen zu wollen. So ist auch ein Besuch der Schleusinger zur Jubiläums-PleWo geplant.


Kultureller Austausch über die Grenzen hinaus

Zu Besuch in Bludenz

Seit rund 30 Jahren findet ein reger Austausch zwischen den Partnerstädten Plettenberg und Bludenz statt. Eine  Delegation der Stadt Plettenberg war am Wochenende zu Besuch in Bludenz und konnte die Alpenstadt hautnah miterleben.

Die Städte Plettenberg und Bludenz teilen eine ähnliche geschichtliche Entwicklung, die geprägt ist durch die industrielle Entwicklung. Die stets rege Zusammenarbeit reichte vom Schüleraustausch bis hin zum kulturellen Austausch von Autorinnen und Autoren. Am Wochenende waren Bürgermeister Ulrich Schulte sowie Amtsleiter Matthias Steinhoff, zu Besuch in Bludenz. Neben einem geselligen Kennenlernen mit Bürgermeister Simon Tschann, den Bludenzer Stadträtinnen und Stadträten und Stadtamtsdirektor Erwin Kositz, fand eine Stadtführung durch den Frühlingsmarkt und eine Besichtigung des Eiskanals statt.

Simon Tschann zeigte sich begeistert vom Austausch: „Die aktive Zusammenarbeit mit unserer Partnerstadt bietet uns die Möglichkeit, den kulturellen und wirtschaftlichen Austausch voranzutreiben. Wir freuen uns, Bludenzer Flair nach Plattenberg zu bringen und Künstler*innen und Musiker*innen aus dem Sauerland in Zukunft bei uns begrüßen zu dürfen.“ Bei dem gemeinsamen Wochenende wurden die Beziehungen zwischen den Städten gestärkt und Strategien für zukünftige Initiativen besprochen. Ziel der nächsten Jahre ist eine Intensivierung des kulturellen Austausches sowie eine breite Weiterentwicklung der Partnerschaft. So soll in nächster Zeit beispielsweise eine Rockband aus dem Sauerland in Bludenz auftreten und im Gegenzug ein Ensemble aus Bludenz nach Plettenberg touren.