Bewegungserziehung

In den letzten Jahren hat sich in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie viel verändert. Während es vor gut 20 Jahren noch üblich (und möglich) war, dass nur ein Elternteil (in Vollzeit) arbeiten ging, sind es heute zumeist beide Eltern. Dies bedeutet gleichzeitig, dass die Kinder mehr Zeit in einer Betreuungssituation verbringen und der Zeitraum nach dem Abholen nur noch einige wenige Stunden umfasst, in denen man dem kindlichen Bedürfnis nach Bewegung nicht völlig gerecht werden kann.

Hieran wird schnell deutlich, dass die Bedeutung der Bewegungserziehung in Kindertagesstätten stetig zunimmt und die Einrichtungen dafür Sorge tragen, den Kinder ausreichend Platz und Gelegenheiten zur motorischen Entfaltung zu geben.

Das Familienzentrum Stadtmitte nimmt die Bewegungsfreude der Kinder an vielen Stellen auf und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Förderung. Jede Gruppe hat einen festen Turntag im Turnraum. Ganz nach den Bedürfnissen der jeweiligen Gruppe bieten die ErzieherInnen den Kindern dann gezielte, angeleitete Aktivitäten an oder lassen ihnen die Möglichkeit, sich mit oder ohne Spiel- und Bewegungsutensilien auszutoben. So können die Kinder ihren elementaren Bewegungsbedürfnissen mit spielerischen Aktivitäten, Bewegungsbaustellen oder am ausfahrbaren Klettergerüst nachgehen.

Auch nachmittags ist der Turnraum sehr beliebt. Während bei gutem Wetter nahezu täglich draußen gespielt wird, gibt es bei schlechtem Wetter oft noch einmal die Möglichkeit zur Bewegung im Turnraum, bis die Kinder abgeholt werden.

Im Rahmen der „Treff um 3“-Veranstaltungen (siehe Punkt Elternarbeit-Elternkurse und Verantaltungen) gibt es gelegentlich auch die Möglichkeit, an einem Eltern-Kind-Turnnachmittag teilzunehmen.

Im Gruppenalltag gibt es regelmäßige Stuhlkreise, bei denen in Finger- und Kreisspielen Bewegung und Sprache miteinander verknüpft werden. Ebenso ist bei Kindern und ErzieherInnen das Tanzen sehr beliebt. Täglich wird in den Gruppen Musik zum freien Tanz angeschaltet, sehr häufig studieren die Erzieherinnen mit den Kindern aber auch Tänze ein, von denen einige schon bei besonderen Veranstaltungen wie dem Plettenberger Stadtfest oder dem Laternenfest vorgeführt worden sind.

Hieran wird deutlich, dass die Bewegungserziehung also nicht nur die Motorik und die Beweglichkeit fördert, sondern mitunter auch zur Überwindung von Ängstlichkeit und Hemmungen beitragen und das Selbstbewusstsein stärken kann. Außerdem fördert Bewegung auch die kognitive Entwicklung, denn durch vielfältige Bewegungserfahrung werden die Sprachentwicklung und das mathemathische Grundverständnis positiv unterstützt.

Unser Bällebad sorgt außerdem im Alltag noch für viel Bewegungsfreude und Wahrnehmungsförderung.

Zusätzlich bietet unser großes Außengelände viel Platz zum Laufen, Toben und Ballspielen und die Möglichkeit, sein Können auf verschiedenen Fahrzeugen (Bobbycar, Laufrad, Tretroller) unter Beweis zu stellen. Da unser Außengelände über zwei Ebenen verfügt, können kleine und große Kinder am Hang laufen und/oder klettern üben und schulen so ihren Gleichgewichtssinn. Auf der oberen Ebene gibt es einen großen Sandkasten mit drei unterschiedlich hohen Klettertürmen, an denen die Kinder verschiedene Herausforderungen vorfinden. Im Sand gibt es zahlreiche alte Autoreife und Röhren, mit denen die Kinder bauen oder auf denen sie balancieren können.

Bei Spaziergängen und Ausflügen in den nahegelegenen Wald oder den Park des angrenzenden Krankenhauses erfordern die topographischen und edaphischen Gegebenheiten andere Bewegungsmuster von den Kindern, sodass sie ihre Ausdauer trainieren und ihre Kräfte dosieren üben. Sie erfahren ihre körperlichen Grenzen, lernen ihre Fähigkeiten einzuschätzen und fördern so ihr Körpergefühl und die Propriozeption.

Da Bewegung und Lernen im Kindesalter unmittelbar miteinander verknüpft sind, ist es uns wichtig, auf ausreichende Bewegung bei unseren Kindern zu achten. Unsere Kinder dürfen daher immer in Bewegung sein und sich frei entfalten.