„Zu Wasser, zu Lande und in der Luft!“ - Delegationen aus beiden Partnerstädten zu Gast in Plettenberg

Das hat Seltenheitswert!

Zumeist begrüßen wir Delegationen aus „nur“ einer Partnerstadt hier bei uns in den vier Tälern. Doch am vergangenen Wochenende (01.-03.09.’23) freuten wir uns über den Besuch von Delegationen aus beiden Partnerstädten.

Aus dem thüringischen Schleusingen reiste der ehrenamtliche Beigeordnete und Stadtrat Jörg Zinn mit seiner Gattin Caterina an und hatte zudem zwei Lehrer des dortigen Hennebergischen Gymnasiums „Georg Ernst“ dabei. Genauer waren es Robert Schreier, der Informatik, Wirtschaft und Recht unterrichtet – sowie Maikel Schätzler, Lehrer für Biologie und Chemie.

Am Freitagmorgen besuchten alle zusammen mit Matthias Steinhoff (allgemeiner Vertreter des Plettenberger Bürgermeisters) das Albert-Schweitzer-Gymnasium. Dort gab es den Austausch mit den hiesigen Lehrkräften Bastian Rinke (MINT-Beauftragter) und Alexander Kraft (Biologie- und Sportlehrer). Währenddessen tauschten sich Schulleiterin Elisabeth Minner und Jörg Zinn aus und planten künftige Projekte. Dabei soll es um ein Projekt zur „Deutsch-Deutschen Geschichte“ gehen, worüber zu späterem Zeitpunkt noch berichtet wird. Insgesamt wurden viele Gemeinsamkeiten, aber auch interessante Unterschiede beider Schulen festgestellt. Hier soll der direkte Austausch noch vertieft werden.

Außerdem nahm sich Tobias Horten für die gesamte Schleusinger Abordnung Zeit. Er unterrichtet Englisch, Biologie und Musik – ist aber ebenso Informatikbauftragter und erläuterte den Gästen, wie die Digitalisierung des Unterrichts in Plettenberg aussieht und funktioniert.

Zur gleichen Zeit befand sich die Delegation aus der österreichischen Partnerstadt Bludenz noch auf der Autobahn. Doch gegen Abend und nach einer kurzen Erholung stießen Bürgermeister Simon Tschann, Stadtkämmerer Markus Visintainer, Kulturstadtrat Cenk Dogan und der jüngst in den Ruhestand verabschiedete Stadtamtsdirektor Dr. Erwin Kositz zu dem Rest. Das erste gemeinsame Ziel des Tages führte alle zur Plettenberger „Waterkant“, von der sich die Gäste beeindruckt zeigten. Danach folgte ein abendliches Treffen mit Vertretenden der Plettenberger Ratspolitik, hier kamen die Delegationen auch untereinander in den Austausch.

Am Samstag mussten wir die Schleusinger leider schon wieder verabschieden, umso straffer war aber das Programm, das Bürgermeister Ulrich Schulte und sein allgemeiner Vertreter mit den Gästen aus der Alpenstadt absolvierte.

Erster Tagesordnungspunkt: Eine Stadtführung unter Leitung von Ulrich Schulte. Nach diversen Stationen in der Innenstadt, wie dem interaktiven „Memo-Spielgerät“ an der Brachtstraße oder den Wasserspielen in der Fußgängerzone, ging es zum Heimathaus. Dort übernahm dankenswerterweise Günter Heerich, der Vorsitzende des Heimatkreis Plettenberg e.V., und wusste viel zur Geschichte und Entwicklung der Vier-Täler-Stadt zu vermitteln.

Im Anschluss zog die Gruppe weiter zum Erlebnisbad AquaMagis, wo Betriebsleiter Maik Stünkel nicht nur für eine sehr unterhaltsame Führung mit Anekdoten aus dem Bad-Alltag sorgte, sondern auch noch einen kleinen Snack zur Mittagszeit bereithielt.

Nach der willkommenen Erfrischung kam ein weiteres, absolutes Highlight dieses Besuchs dran: Die Fliegergruppe Plettenberg-Herscheid scheute keine Mühen, um den Bludenzern und den Gastgebern ein unvergessliches Vergnügen zu bereiten!

Die Flugenthusiasten stellten zwei Maschinen bereit, um sowohl die Bludenzer Gäste als auch die Plettenberger Verwaltungsleitung nebst Pressesprecher in die Luft zu bringen. Der Einsatz zweier Flugzeuge ermöglichte es, Fotoaufnahmen von einem Flieger zum anderen zu machen und so unvergessliche Bilder zu schießen. Alle Beteiligten waren anschließend begeistert und der Fliegergruppe für diese Flüge sehr dankbar.

Am Abend folgte noch ein gemeinsames Essen, diesmal im kleineren Kreise. Da fast alle trotz des erlebnisreichen Tages danach noch nicht müde waren, stand noch ein Besuch des Schützenheims auf der Wieckmerth auf dem Plan, wo Servants Quarters aufspielten. Dies fand insbesondre das Interesse des Kulturstadtrats und Hobbymusikers Cenk Dogan.

Am Sonntagmorgen wurde noch gemeinsam gefrühstückt, bevor die Freunde aus der Alpenstadt wieder in die Heimat aufbrachen.

Wir möchten uns bei beiden Delegationen für diesen sehr produktiven und schönen Besuch bedanken und freuen uns auf das Wiedersehen! Alle Bludenzer und Schleusinger sind in „ihrer“ Partnerstadt Plettenberg immer gern gesehen.


Was für Plettenberg das Eisen ist, ist für Schleusingen das Glas

Verwaltungsdelegation beim Gegenbesuch in der thüringischen Partnerstadt.

Wenn sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltungen von Schleusingen und Plettenberg treffen, dann ist es im Grunde genommen immer ein Gegenbesuch.

Das Erfreuliche ist ja, dass es in den letzten Jahren viele Besuche sind, bei denen sich Politik, Verwaltung und Bürgerschaft mal am Rande des Thüringer Waldes und mal hier im Sauerland treffen und austauschen. Zuletzt hatte eine Verwaltungsdelegation aus Schleusingen im Oktober 2022 die Vier-Täler-Stadt besucht.

Das Programm damals war ganz ähnlich wie vergangene Woche – nur mit vertauschten Rollen. Im Oktober informierten sich die Thüringer bei uns über Organisation, Verfahren und Vorgehen in der Plettenberger Stadtverwaltung, nun warfen die Sauerländer einen Blick hinter die Kulissen der Stadtverwaltung Schleusingen.

Anreise war am vergangenen Mittwoch (08.03.), wo nach der Begrüßung abends direkt eine sehr interessante Stadtführung auf die Gäste wartete. Der gesamte Donnerstag wurde zum Austausch genutzt und freitags ging es nach dem Frühstück zurück.

Dadurch lag der Schwerpunkt des Besuchs natürlich auf besagtem Donnerstag, an dem die Plettenberger Kolleginnen und Kollegen in die jeweiligen Fachbereiche reinschnupperten. Ob Bauamt, Ordnungs- und Standesamt, Kämmerei, Tourismus und Kultur oder Brandschutz – es war für alle Beteiligten spannend, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei beiden Häusern herauszuarbeiten.

Schleusingen ist von der Fläche her etwas größer als das Plettenberger Stadtgebiet (ca. 126 zu ca. 97 Quadratkilometern), hat aber bei der Einwohnerzahl etwas weniger als die Hälfte (knapp 11.000 zu knapp 25.000 Einwohner). Dazu verschiedene Strukturen und Vorgaben der jeweiligen Bundesländer – das macht einen Vergleich schwer. Die Verwaltungen haben eine unterschiedliche Größe, eine andere Aufteilung der Aufgaben und dadurch ihre jeweils speziellen Herausforderungen zu meistern.

Allerdings gibt es gerade im Verwalterischen und Planerischen einige Gemeinsamkeiten, bei denen sich die Partnerstädte sehr gerne gegenseitig weiterhelfen oder Tipps geben. Dieser Arbeitsbesuch fruchtete auch bereits direkt bei Dienstbeginn, wie der vorherige Austausch auch. Vier Augen sehen eben mehr als zwei. Im Bauamt brachte das „gemeinsame Brüten“ über der Planung zu einem anstehenden Projekt sofort Ergebnisse und die für den Tourismus zuständigen Kolleginnen waren auch direkt im Ideen-Austausch.

Besucht wurde dabei der „Rote Ochse“, ein Künstlerhof und Ort für kulturelle Veranstaltungen. Das Objekt wurde im vergangenen Jahr von der Stadt erworben. Diese möchte den Roten Ochsen als einen solchen Ort für kulturelle Veranstaltungen etablieren. Das Gebäude ist auf eindrucksvolle Art im Mix „alt und neu“ saniert worden und steht auch den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.

Sehr erwähnenswert ist auch das Schleusinger „Schloss Bertholdsburg“, in dem sich ein Naturhistorisches Museum befindet. Hier können 300 Millionen Jahre Thüringen erforscht werden (Tyrannosaurus Rex und viele andere Dinos inklusive), Mineralien und Edelsteine glitzern den Menschen entgegen, natürlich gibt es auch Ritterrüstungen und Schwerter, aber auch historisches. Ein originaler Brief von Reformator Martin Luther ist ausgestellt und die Rolle des Schlosses bei Verhandlungen zwischen dem protestantischen Schwedenkönig Gustav und dem katholischen Feldherrn Wallenstein während des Dreißigjährigen Kriegs wird erklärt.

Einen Schritt weiter beim Austausch ging im Verlauf des Tages der Wachenleiter der Plettenberger Feuerwehr. Er fuhr mit dem Schleusinger Stadtbrandinspektor auch in den Einsatz. Ein sehr direkter Vergleich. Wobei hier klar wurde: Das Handwerk der Wehrleute ist einfach einheitlich – was natürlich sehr wichtig ist!

Ein sehr eindrucksvoller Abschluss des Donnerstags war die Besichtigung im neuen Schleusinger Werk der Wiegand-Glashüttenwerke GmbH. Hier konnte die Delegation aus der Vier-Täler-Stadt die Produktion von Glasflaschen und anderer Behältnisse aus Glas verfolgen. Ob unter großer Hitze in der ersten Halle mit den beiden gigantisch großen Schmelzwannen oder der zweiten Halle, in der auf einer Fläche von mehreren Fußballfeldern über sieben Produktionslinien die Glasbehältnisse über lange Fließbänder und mit automatisiert fahrenden Transportwagen bis zur Verladung bewegt werden. Die Ausmaße dieses Werks sind beeindruckend. Die Glasverhüttung ist in Schleusingen ähnlich geschichtlich verankert, wie die Metallverarbeitung in der Partnerstadt Plettenberg.

Die Delegation der Vier-Täler-Stadt bestand aus Bürgermeister Ulrich Schulte, Sylvia Eick (Geschäftsführerin der Plettenberger KulTour GmbH), Matthias Steinhoff (Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters / Hauptamtsleiter), Kämmerer Jens Groll, Ralf Heuel (Sachgebietsleiter „Standesamt, Ordnungs- und Einwohnermeldewesen“), Till Hoffmann (Stadt- und Umweltplanung), Pressesprecher Hanno Grundmann und Stadtbrandinspektor Frank Hinkelmann (Wachenleiter der Feuerwehr Plettenberg).

Wir bedanken uns bei Schleusingens Bürgermeister André Henneberg und seinem Team, die unsere Delegation wunderbar beherbergt und versorgt haben. Ein besonderer Dank gilt dabei Babett Henn aus dem Büro des Bürgermeisters, die den gesamten Aufenthalt und das Programm großartig geplant und umgesetzt hat.

Wir freuen uns damit auf den nächsten „Gegenbesuch“ Ende diesen Jahres.

Die Eindrücke des Besuchs im März 2023

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