Die aktuelle Weltlage hängt wie ein Damoklesschwert über uns allen. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat den Frieden in Europa beendet und die Menschen wachgerüttelt.
Das gilt ebenso für den Bund, das Land und die Kommunen. Denn die Städte und Gemeinden sind für das Wohl der Menschen vor Ort verantwortlich, so auch die Stadt Plettenberg. In enger Abstimmung mit dem Märkischen Kreis werden laufend die aktuellen Lagen verfolgt und sich auf alle möglichen Konsequenzen vorbereitet.
Dazu gehören mittlerweile eher unwahrscheinliche Blackouts (örtlich unbegrenzte flächendeckende Stromausfälle), mögliche Brownouts (örtlich begrenzte Stromausfälle) oder weitere Energiemangellagen (wie eine mögliche Gas-Knappheit). Doch auch der Klimawandel kann zu außergewöhnlichen Ereignissen führen, wie übermäßige Hitze- oder Kältewellen.
Mit dem Beginn der Corona-Pandemie hat die Vier-Täler-Stadt aus ihrem Krisenstab einen erweiterten „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ (SAE) geformt. Je nach möglicher Einsatzlage in unterschiedlicher Besetzung. Hier wirken der Bürgermeister, sein allgemeiner Vertreter, der Fachgebietsleiter der örtlichen Ordnungsbehörde, Führungskräfte der Feuerwehr sowie weitere Verwaltungskräfte nach Bedarf mit.
Die veränderte Lage in der Welt bringt eben neue Aufgaben für den SAE mit sich. Daher bereitet die Stadt Plettenberg derzeit mit Hilfe der Kommunalagentur eine Dienstordnung für solch einen Krisenstab vor.
Doch bis diese nötige Aufgabe erledigt ist, ist die Stadtverwaltung nicht untätig. Ganz im Gegenteil. Der SAE wappnet sich im Hintergrund bereits seit längerer Zeit gegen Krisen- und Mangellagen.
Neben organisatorischen Dingen wurde zum Beispiel die Notstromversorgung vitaler Bereiche auf den neusten Stand gebracht. Sieben Stromgeneratoren für die Feuerwehrgerätehäuser und ein größeres Aggregat für das Rathaus wurden beschafft, die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 129.000 Euro. Die 45kVA/32kW starken Notstromgeneratoren für die Feuerwehrgerätehäuser sorgen dort nicht nur für Licht und Betrieb der Küche, sondern sind auch stark genug, um elektrische Heizgeräte zu betreiben. Als Vergleich: Ein solches Aggregat könnte ein Ein-Familien-Haus gut versorgen. Der Notstromgenerator für das Rathaus könnte es mit seinen 150kVA/120kW auch mit einem größeren Mehrfamilienhaus aufnehmen. Alle Geräte verfügen über einen extra großen Tank. So könnten die Feuerwehrgerätehäuser etwa eine Woche mit dem nötigen Strom versorgt werden.
Warum ist das gerade an diesen Orten wichtig? Nun, im Rathaus wird der Stab für außergewöhnliche Ereignisse im Fall der Fälle seinen Sitz haben und Teile der Verwaltung müssen im Krisenfall arbeitsfähig bleiben. Durch den Rathaus-Generator werden Kommunikationswege zwischen der Kernverwaltung, dem Baubetriebshof und der Feuer- und Rettungswache gesichert. Der Bereich des SAE kann voll elektrisch beheizt werden, ebenso der Ratssaal. Die kritische Infrastruktur bleibt erhalten.
Die Feuerwehrgerätehäuser dienen in solchen Lagen als „Krisen-Informations- und Ersthilfe-Zentrum“ (KIEZ), also als erste Anlaufstelle für die Plettenberger Bürgerinnen und Bürger. Dort erhalten Sie dann die ersten, wichtigen Informationen zur jeweiligen Lage, können bei Kommunikationsausfall Notrufe absetzen und sich über weitere Versorgungsmöglichkeiten informieren. In einer kritischen Lage können die Menschen dort aber nicht mit Lebensmitteln versorgt oder gar untergebracht werden!
Sollte eine kritische Großlage eintreten, bei der die Strukturen zusammenbrechen, hält der SAE in Plettenberg allerdings ein großes KIEZ vor, dessen Ort aber vorerst nicht bekanntgegeben wird.
Die Trinkwasserversorgung ist ebenso Bestandteil der städtischen Vorbereitungen und an einem ebenfalls nicht kommunizierten Ort wird diese sichergestellt. Zudem werden in nächster Zeit Übungen durchgeführt, um die möglichst reibungslosen Abläufe in diversen Einsatzszenarien zu gewährleisten. (Informationen dazu wird es ggf. im Nachgang geben.) Zudem werden derzeit Schulungen zur Handhabung der Ausrüstungsgegenstände und Geräte durchgeführt.
Zur Verantwortung der Stadt gehört es aber auch, ihre Bürgerinnen und Bürger dazu anzuhalten, sich auf mögliche Krisen- und Mangellagen ausreichend vorzubereiten. Haltbare Lebensmittel und Getränke, Notfallausrüstung (wie Kerzen, Taschenlampen, Kurbelradios) und Notfalltaschen sollten immer vorbereitet sein. Dabei muss auf das landläufig als „Hamstern“ betitelte Einkaufen verzichtet werden. „Stück für Stück, immer mal was mitnehmen“ ist hier die Devise.
Um den Bürgerinnen und Bürgern dabei unter die Arme zu greifen hat der SAE auf der städtischen Internetseite Informationen, Flyer und Handlungsempfehlungen gesammelt, die unter der Adresse
https://www.plettenberg.de/krise
ab sofort abgerufen werden können. Es empfiehlt sich die hier zur Verfügung gestellten Broschüren herunterzuladen und auszudrucken. Denn im Falle eines Stromausfalls ist ja auch das Internet in unerreichbare Ferne gerückt und Laptop-Akkus können nicht mehr geladen werden. Um nur ein kleines Hindernis bei einem generellen Stromausfall zu erwähnen.
Nun klingt diese Pressemitteilung sehr ernst und es kann auch leider aufgrund der aktuellen Lage in der Welt zu erwähnten Notlagen kommen. Dennoch möchte die Stadt Plettenberg ihre Bürgerinnen und Bürger beruhigen. Es geht einfach um eine gute Vorbereitung, die bekanntermaßen „die halbe Miete“ ist. Vereinen wir die gute Vorbereitung der Stadt mit der der Menschen hier, haben wir „die ganze Miete“.
Die Vier-Täler-Stadt Plettenberg ist für das Wohl ihrer Bürgerinnen und Bürger aktiv!