Den Schutz der Natur im Blick

Bauarbeiten zum geplanten Neubau der Firma Mendritzki am ehemaligen Sportplatz Katzenbusch werden fortgesetzt.

 

Übersichtsplan der Baumaßnahme am Katzenbusch, zur Orientierung. (Bild: Stadt Plettenberg)

Einige Bürgerinnen und Bürger der Vier-Täler-Stadt haben bereits wahrgenommen, dass im Bereich des ehemaligen Sportplatzes Katzenbusch und der Straße „An der Elsemühle“ die Bauarbeiten für das neue Gebäude der Firma Reinhold Mendritzki Kaltwalzwerk GmbH & Co. KG fortgesetzt werden.

Dazu erreichten uns beispielsweise Anfragen, dass augenscheinlich auch Arbeiten an Flussbett und der Else, des Dermeckebaches und des Diekesdammes stattfänden, der Radweg gesperrt und umgeleitet würde und diese Umleitung durch Verschmutzung nicht oder nur schwerlich nutzbar sei.

Daher möchten wir die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Plettenberg hier über die gemeinsam von der Firma Mendritzki und der Stadt Plettenberg betreuten Arbeiten, die nach der vorliegenden wasserrechtlichen Plangenehmigung in Abstimmung mit den Umweltfachdiensten des Märkischen Kreises laufen, informieren. Gestaffelt nach den häufig gestellten Fragen.

 

Wie ist die Planung zu dieser Baumaßnahme strukturiert?

Grundlage für die Maßnahmen ist der Bebauungsplan 525 „Erweiterung Werk 2 Fa. Mendritzki, Katzenbusch“. Die Belange der Umwelt wurden im Rahmen des Verfahrens berücksichtigt und sind im Umweltbericht zum Bebauungsplan beschrieben. Für die Gewässerumlegung der Else am Obergraben/Diekesdamm liegt eine wasserrechtliche Plangenehmigung des Märkischen Kreises vor. Die Arbeiten werden durch ein Fachbüro betreut und erfolgen in Abstimmung mit der Unteren Naturschutz- und Wasserbehörde.

Welche Arbeiten werden derzeit konkret durchgeführt?

Aktuell erfolgt der Bau der Stützmauer auf der Südseite des ehemaligen Sportplatzes, um den Höhenunterschied zwischen Radweg und späterem Gelände der Firma Mendritzki abzufangen. Zuerst wird die Mauer gebaut, danach folgen die weiteren Arbeiten. Ein Vorteil dieser Reihenfolge ist, dass nach dem Bau der Mauer eine durchgehende und weitestgehend von der Baustelle ungestörte Radwegeverbindung von Köbbinghausen über die Trasse des Radweges nördlich der Firma Wernecke und dann durch die Prinzstraße und den Lehmweg bis zum Radweg an der Else zur Verfügung steht. Dieser Weg kann nach derzeitiger Planung während der Arbeiten im Bereich der Elsemühle genutzt werden. Zudem ist das SGV-Heim im Bereich des ehemaligen Sportplatzes jederzeit erreichbar.

Wie erfolgt die Führung des Rad- und Fußgängerverkehrs?

Der Elsetalradweg im Bereich der Baustelle kann zurzeit nicht genutzt werden, da dieser im Baufeld liegt. Es wurde daher eine Umleitung über einen bestehenden Weg entlang des SGV-Heimes eingerichtet. Dieser Weg ist nicht länger als der vorhandene Weg. Ebenfalls gesperrt ist die Zuwegung von der Prinzstraße auf den Elsetalradweg. Die Umleitungsstrecke ist ausgeschildert.

Was wird wegen der Verschmutzung der Radweg-Umleitung durch die Bauarbeiten gemacht?

Der Zustand der Umleitungsstrecke ist bekannt. Die zuständige Straßenbaufirma ist dafür zuständig, die Verkehrssicherheit aufrechtzuerhalten. Der Weg wird regelmäßig gereinigt, zudem wurde die Oberfläche durch den Einbau von Schotter verbessert. Dass durch eine Baustelle und gerade zu den derzeitigen Witterungsverhältnissen Unwegsamkeiten für die Verkehrsteilnehmer entstehen, lässt sich allerdings nicht vermeiden, bei anderen Projekten dieser Größe ist das genauso.

Wie lange müssen die Verkehrsteilnehmer die Umleitung nutzen?

Die jetzige Führung des Geh- und Radweges dauert etwa sechs Wochen, bis in den Mai hinein. Danach steht der eben beschriebene Weg zur Verfügung.  Der Umweg, der sich aktuell ergibt, ist nur sehr gering.

Wie lange werden die Arbeiten an diesem Bauabschnitt noch dauern?

Die Bauarbeiten für die hier beschriebenen Maßnahmen werden in diesem Jahr abgeschlossen. Mit Fertigstellung des Straßenbaus liegt der Geh- und Radweg in gesonderter Trasse und verläuft nicht mehr direkt auf der Fahrbahn der Straße „An der Elsemühle“. Dieses bedeutet gegenüber dem jetzigen Zustand eine deutliche Verbesserung. Auch während der Bauarbeiten für den Neubau der Firma Mendritzki ist dieser Radweg ohne Beeinträchtigungen durch den Baustellenverkehr nutzbar.

Warum gehen die Arbeiten jetzt erst weiter, zur einsetzenden Laichzeit?

Aufgrund der seit Beginn des Jahres problematischen Wetterlage für großräumige Erdarbeiten konnte der Baubeginn an der Baustelle Mendritzki und damit die Maßnahmen am Obergraben erst in den letzten Tagen begonnen werden, d.h. den Abfluss des Grabens temporär westlich zu verlegen und den östlichen Teil für die Gewässerumlegung trocken zu legen. Die Umlegung der Else erfolgte ebenso wie der Abbruch der Gebäude auf dem Sportplatz bereits Ende 2022. Hierfür wurde ein Durchbruch am Geh- und Radweg auf Höhe des westlichen Endes des ehemaligen Sportplatzes Katzenbusch geschaffen und ein Erddamm in Fließrichtung Osten hergestellt.

Wurde auf möglichen Laich im betroffenen Bereich geachtet?

Vor jeglichen Arbeiten wird automatisch überprüft, ob sich im von der späteren Gewässerumlegung betroffenen Abschnitt des Grabens bereits Laich befindet. Dies war bis direkt vor Start des Bauabschnitts nicht der Fall! Es wurden zudem bereits zusätzliche Arbeiten im Sinne des Naturschutzes auf der Baufläche durchgeführt. Da immer noch Wasser unter dem Damm in den östlichen Graben floss, somit weiterhin attraktiv zur Laichablage war, wurde dieser direkt mit geeignetem Erdmaterial verfüllt, um auf der Baustelle keine entsprechenden Habitate mehr bereitzustellen. Die beauftragten Firmen sind angewiesen worden, durch geeignete Maßnahmen weiterhin sicherzustellen, dass Gewässerbereiche mit Laichablage entweder vor Trockenfallen gesichert werden oder ggf. der Laich fachgerecht in Stillgewässer in der Elseaue umgesetzt wird.

Was wird noch für die Natur oder Renaturierung getan?

Für die spätere Renaturierung des betroffenen Abschnitts wurden als erstes großflächige Pflanzbestände, samt Substrat, aus dem Graben entnommen. Das mit einem besonderen Augenmerk auf die dort vorkommende Sumpfdotterblume. Danach wurden die Pflanzen an einem geeigneten Standort in der Elseaue eingesetzt, um hiermit eine spätere autochthone (heimische) Initialpflanzung zur ermöglichen. Dies wurde gemäß den Auflagen der wasserrechtlichen Plangenehmigung und in vorheriger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises durchgeführt.

Wird es weitere Trockenlegungen geben?

Eine Trockenlegung des restlichen Obergrabens ist nicht geplant oder beabsichtigt. Der Abfluss wurde nur für die Bauphase nach Westen verlegt. Daraus ergibt sich tatsächlich der Vorteil, dass der Abfluss am Durchbruch des Geh- und Radweges während der Bauphase problemlos reguliert werden kann, so dass in trockeneren Wetterlagen die Möglichkeit besteht, den Wasserstand gegebenenfalls zu erhöhen, mittels Verkleinerung des temporären Überlaufs. Ein Leerlaufen des Grabens wird in jedem Fall vermieden, dafür wurde gesorgt. Der Wasserstand wird regelmäßig kontrolliert.

 

Wir hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Plettenberg durch die Beantwortung dieser häufig gestellten Fragen nachhaltig informiert sind und bedanken uns für das Verständnis im Zusammenhang mit den Bauarbeiten.