Es ist so weit. In der Vorweihnachtswoche wird die Fußgängerbrücke Nordstraße/Am Stübel freigegeben.
Zuvor werden noch Restarbeiten, unter anderem am Berührschutz, durchgeführt und dann darf die Verbindung zwischen den beiden Straßen endlich von den Passantinnen und Passanten genutzt werden, ein Umweg ist dann nicht mehr nötig.
Die Treppenstufen sind gesetzt, der Fußweg ist gepflastert und der Berührschutz angebracht. Der Berührschutz ist ein 1,80 Meter hoher Aufsatz, bestehend aus Rohrrahmen und Glasschutzwänden. Durch ihn besteht für die Passanten mehr Sicherheit bei der Querung, denn sie sind so von der Oberleitung abgeschirmt. Trotzdem bleibt das offene, luftige Gefühl.
Vorerst müssen die Menschen den Weg über die Rampe wählen und die Stufen meiden, da die Geländer für Treppe und Rampe erst im kommenden Jahr geliefert werden und dann montiert werden können. Nach jetzigem Stand wird das im März, vielleicht auch im April stattfinden. Dennoch ist die Brücke begehbar, provisorisch abgesichert und daher sicher zu nutzen.
In der kommenden Woche wird sie dann also von den Zuständigen der Deutschen Bahn AG und der Stadt Plettenberg freigegeben.
Erfreulich ist auch, dass trotz einzelner Unwegbarkeiten während der Herstellung der Brücke die Kosten im Rahmen des Haushaltsansatzes geblieben sind. Sehr positiv ist zudem die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG und der Baufirma Knoche verlaufen, wofür sich die Stadt Plettenberg bedanken möchte. Der Dank gilt auch den Anliegenden, die für die mit den Arbeiten verbundenen Beeinträchtigungen immer Verständnis aufgebracht haben.
Nach der Fertigstellung der Straßenbrücke „Ölmühle“ im Mai diesen Jahres ist also nun ein weiterer großer Teil des Projekts entlang der B236 geschafft. In 2023 folgt noch die Asphaltierung des Anschlusses der Straßenbrücke an die B236 inklusive Fahrbahnsanierung auf der B236.
Hintergrund:
Das Besondere an dieser Fußgängerbrücke ist die Überwindung des Höhenunterschieds im Hangbereich zwischen der „Nordstraße“ und „Am Stübel“. Das Bauwerk führt die Passantinnen und Passanten in sieben Metern Höhe über die zweigleisige Bahnstrecke. Bereits bei der Planung wurde die Barrierefreiheit als wichtiges Ziel gesetzt. Das Ergebnis ist eine Kombination aus zwei Rampen mit einer Gesamtlänge von etwa 100 Metern, mit gut zu überwindender Neigung, unterbrochen von zwei sogenannten Ruheplattformen. Diese bieten genug Raum, um zu verschnaufen.
Diese und die benachbarte Straßenbrücke wurden gebaut, weil der höhengleiche Bahnübergang „Nordstraße“ technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit war. In Absprache mit der Deutschen Bahn AG wurde über Alternativen nachgedacht. Dabei entstand unter anderem der Plan, auf Höhe der Straße „Ölmühle“ eine Fahrzeugbrücke zu schaffen. Denn der Neubau von Bahnübergängen an neuen Standorten ist nicht mehr genehmigungsfähig. Um aber weiterhin eine Querung für Passantinnen und Passanten sowie eine Anbindung an den Bereich „Am Stübel“ zu ermöglichen, wurde die barrierefreie Fußgängerbrücke geplant. Die Abrissarbeiten der alten Brücke starteten im April 2021 mit vorbereitenden Maßnahmen. Unter anderem musste eine Reinigung wegen Asbestbelastung vorgenommen werden.
Die im Haushalt aufgeführten Gesamtkosten für beide Brücken und die Straßen belaufen sich auf ca. 6 Millionen Euro (Planung Haushalt 2023), wobei der Großteil von Bund, Land und Bahn AG übernommen wird. Wie bereits erwähnt, liegen die Kosten im Rahmen des Haushaltsansatzes.
Die Zuwegung zur Fußgängerbrücke auf der Südseite und der noch anzulegende Wendehammer in der Nordstraße bilden einen gesonderten Auftrag. Dieser wird wegen der aktuellen Preisentwicklungen in das nächste Jahr geschoben. Die Bahn AG wird – Stand jetzt frühestens im kommenden Jahr – den Rückbau des höhengleichen Bahnübergangs im Gleisbereich umsetzen. Danach macht die Umsetzung des eben genannten Auftrags auch erst Sinn.
Nun wünschen wir aber allen Anliegerinnen und Anliegern, sowie allen Nutzenden der neuen Fußgängerbrücke stets eine sichere Querung!