Ein wichtiger Abschnitt bei den Sanierungsarbeiten an einem Flügel der städtischen Geschwister-Scholl-Realschule ist geschafft! Die Rückbauarbeiten konnten Ende April diesen Jahres abgeschlossen werden.
Am Ende sind 20 Tonnen Asbest, 20 Tonnen künstliche Mineralfasern (KMF), sowie 40 Tonnen Gipskarton und mehrere hundert Tonnen Estrich fachgerecht entsorgt worden, natürlich unter Einhaltung aller Sicherheitsauflagen und ohne Gefahr für Schüler:innen oder Lehrkräfte.
Hier und da musste auf neue Situationen reagiert werden, wenige zusätzliche Schadstoffquellen konnten jedoch sofort mit entsorgt werden und die Fenster konnten entgegen erster Planungen im Gebäude verbaut bleiben. Das birgt nicht nur Vorteile bei den Sanierungskosten, sondern auch hat auch den baulichen Vorteil. Die geschlossene Gebäudehülle bewirkt, dass die Räume nicht komplett der Witterung ausgesetzt sind.
Parallel wurden ebenso erfolgreich diverse Fachräume – für die Naturwissenschaften Bio, Physik und Chemie – im benachbarten Gebäude des Kompetenzzentrums für Berufsorientierung Plettenberg (KBOP) geschaffen welches aktuell von der Realschule genutzt wird. Somit kann in den betroffenen Fächern auch weiter unterrichtet werden.
Diese Arbeiten liefen also alle außerordentlich gut und der hierfür vorgesehene Kostenrahmen von 500.000 Euro wurde trotz der kleineren Unwegbarkeiten gut eingehalten.
Dann mal weiter im Takt und ran an die Wiederherstellung und Optimierung des Bestands!
Leider nicht ganz. An sich wären die Planungen für die nun folgenden Arbeiten zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen und die Gewerke könnten in den nächsten Tagen an die Arbeit gehen. Aber: Ein Klageverfahren der EU gegen die Bundesrepublik Deutschland in Bezug auf die Vergabe von Planungsleistungen kommt aktuell dazwischen. Die rechtliche Lage ist kompliziert und würde diese Pressemitteilung sprengen. Unterm Strich: Das Bundeswirtschaftsministerium wird wahrscheinlich bald einen Paragraphen streichen müssen (§ 3 Absatz 7 VgV / Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge), was alles komplizierter macht.
Um dieser drohenden Änderung bereits „einen Schritt voraus zu sein“, haben sich die zuständigen Kolleginnen und Kollegen bei der Stadt Plettenberg dazu entschlossen, das künftig angedachte Vergabeverfahren bereits jetzt umzusetzen. Sicher ist sicher.
Hierbei werden Leistungen von Planer:innen bald wohl anders vergeben, als bisher. Früher konnten diverse Leistungen getrennt vergeben werden, heute müssen sie unter Umständen zusammengerechnet werden. Das führt dazu, dass Schwellenwerte beim Budget von Bauprojekten schneller überschritten werden. Außerdem ist wohl bald eine europaweite Ausschreibung von Nöten.
Würde die Stadt nun erstmal weitermachen wie bisher, bestünde die Gefahr, dass das Vorhaben mittendrin gestoppt werden - und alles nochmal neu ausgeschrieben werden müsste. Auch Strafzahlungen wären denkbar. Alles würde mehr Kosten für die Steuerzahler:innen bedeuten, was die Stadt Plettenberg unter allen Umständen vermeiden möchte! Um noch sicherer weiterzumachen, sollen die städtischen Kolleg:innen durch ein Planungsbüro unterstützt werden. Somit können die Planungen ab Herbst endlich starten.
Mit dem Start der weiteren Arbeiten ist daher leider erst im Sommer 2024 zu rechnen, wenn es gut läuft in etwa zehn Monaten. Dies ist ärgerlich, doch muss die Stadt Plettenberg sich eben an den äußeren Umständen orientieren und Vorgaben übergeordneter Stellen umsetzen.
So früh es nur irgend geht, wird dann weitergemacht. Im Zuge der folgenden Generalsanierung soll das Gebäude an die heutigen Anforderungen angepasst werden, unter anderem im Sinne von Energieeffizienz, Barrierefreiheit, Sicherheit und einem modernen Schulbetrieb. Dazu wird umfangreich in Gebäudetechnik, IT-Infrastruktur sowie einen Aufzug investiert. Das Raumprogramm wurde unter Berücksichtigung der Anforderungen der Schule neu aufgestellt, es entspricht dabei weiterhin der klassischen Flurschule.
Beispielsweise spielen dabei erneuerbare Energien natürlich eine große Rolle. Auf dem Dach des generalsanierten Flügels soll eine Photovoltaik-Anlage gebaut werden. Wärmepumpen werden mit diesem selbsterzeugten Strom betrieben und die Räume effizient mit Fußbodenheizungen erwärmt.
Es liegt also noch viel Arbeit vor uns, aber dieser Einblick in den aktuellen Stand zur städtischen Realschule zeigt, dass die Stadt Plettenberg immer dafür kämpft, das Beste für ihre Bürgerinnen und Bürger zu erreichen.
Wir halten Sie auf dem Laufenden!