Traditionalist mit Vereinsleben im Blut

Vorstellung des neuen Ratsherrn Stefan Wegener.

Stefan Wegener. Quelle: Privat.

Es war schon eine besondere Verabschiedung, als Ratsherr Klaus Ising nach 54 Jahren im Rat im vergangenen Dezember in der letzten Ratssitzung verabschiedet wurde. Lebende Stadt-Geschichte nannten und nennen wir Klaus Ising in der
betreffenden Pressemitteilung. Ehre, wem Ehre gebührt.

„Meine Begrüßung im Rat der Stadt Plettenberg war natürlich nicht so groß.“, scherzt der Mann mit einem Augenzwinkern, der im Gespräch dem Stadtsprecher gegenübersitzt. Es ist der Nachfolger von Klaus Ising: Stefan Wegener, 61 Jahre alt. Gebürtig kommt er allerdings aus Affeln, hat vier Geschwister und ist in Altenaffeln zur Grundschule gegangen. „Die gibt’s immer noch! Das ist schon eine tolle Sache.“, ergänzt Stefan Wegener stolz. Dann erzählt er, wie sein Lebensweg weiterging: „Nach der Grundschule war ich in Balve auf der Realschule, dann ging’s nach Plettenberg auf die Handelsschule. Bei Schade habe ich dann die Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht.“

Das klingt soweit erstmal ganz bodenständig und üblich. Doch ein sehr schönes Detail rückt der zugezogene Plettenberger dann noch raus: „In der Ausbildung habe ich meine Frau kennengelernt.“ Seiner Herzensdame wurde er dann aber entrissen, als es erstmal zur Bundeswehr ging, auch noch im kalten Januar, zu den Panzergrenadieren nach Augustdorf. Später ging es in den Stab nach Unna. Wieder mit seiner heutigen Frau vereint, nahm Stefan Wegener einen Vertriebsposten bei der Westfälischen Rundschau an, wo er beispielsweise auch die Zeitungszusteller betreute. 1986 zieht er nach Plettenberg, heiratet seine Frau, in den folgenden Jahren kommen die beiden Söhne zur Welt.

Vor ziemlich genau 35 Jahren nimmt er eine Stellung bei Rempel Stanztechnik in Plettenberg an, macht eine Weiterbildung zum Industriefachwirt: „Als ich nach Plettenberg gekommen bin, kannte ich vielleicht zwei Leute. Was macht man dann am
besten? Vereinsmitglied werden!“ Nach den Schützenbruderschaften in Affeln und Allendorf tritt er auch in die Plettenberger Schützengesellschaft ein, in den Schützenverein Eiringhausen und engagiert sich mittlerweile auch im Vorstand des TuS Plettenberg: „Und beim Plettenberger Weihnachtschor mache ich auch mit. Meine Gesangsstimme ist vielleicht nicht so überragend, aber es macht Spaß und ist eine Institution.“ Er könnte am liebsten auch noch mehr ehrenamtliches Engagement
wahrnehmen, aber da wäre seine Frau dann vielleicht doch nicht so erfreut, scherzt der frisch gebackene Ratsherr.

„Was ich aber daran auch gut finde: Normalerweise hat jemand in meiner Generation mit der Jugend nicht viel zu tun. Durch die Vereinsarbeit kennt man aber eben sehr viele junge Menschen und tauscht sich zu allen möglichen Dingen aus. Das ist toll!“ Politisch kommt vor etwa 15 Jahren dann noch die CDU dazu. Bei der letzten Kommunalwahl wird Stefan Wegener in den Kreistag gewählt und ist in Plettenberg vorerst sachkundiger Bürger (Sportausschuss, Bau- und Liegenschaftsausschuss).
Sein Wahlbezirk ist die Nummer elf, Unterstadt/Weide/Kersmecke. Die Werte, für die er steht, fasst Stefan Wegener knapp zusammen: „Ich bin ein Traditionalist.“ Dabei will er aber nicht den Blick nach vorne aus den Augen verlieren: „Ich möchte mitgestalten und mitentscheiden, wie man sich denken kann sind mir die Vereine wichtig. Sie können viel sagen, reden und fordern, aber damit machen Sie noch lange nichts. Ich will was bewegen, dass es weitergeht.“

Wenn der private und politische Alltag dann doch mal außen bleiben soll, widmet sich Stefan Wegener seinen Hobbies: Schwimmen, Radfahren, er liebt die Geselligkeit – und die Gartenarbeit: „Wir haben bei uns eine Blumenwiese, die wird jedes Jahr neu gemacht. Fräsen, einsäen, blühen lassen. Ich lasse auch immer Brennnesseln stehen, für die Raupen, aus denen dann die schönen Schmetterlinge werden.“ Beim Treffen mit dem Stadtsprecher wird klar, dass man mit dem Nachfolger von Klaus Ising immer gern über die aktuellen Themen und Herausforderungen in der Vier-Täler-Stadt sprechen kann. Für die Menschen in seinem Wahlbezirk 11 gilt das doppelt.

Damit sagen wir willkommen im Rat der Stadt Plettenberg, viel Erfolg und allzeit ein gutes politisches Händchen.