Es liegt uns fern, jemanden als Hexe zu bezeichnen. Ina Jäger tut dies aber selbst und hat auch eine aufgearbeitete Holzscheibe dabei, auf der „Kräuterhexe Ina“ steht.
Diese Leidenschaft und das geschulte Wissen bringt sie dauerhaft als Erzieherin der städtischen Kindertageseinrichtung ein. Die idyllisch gelegene Kita Landemert bietet mit ihrem Konzept ja genau das: Die Möglichkeit, die Natur in all ihrer Fülle und Vielfalt zu entdecken und zu erforschen.
Doch von vorn. Am vergangenen Dienstag (14.10.25) versammelten sich knapp 30 Kinder und Eltern der Kita Landemert vor dem Gebäude und das in wetterfester Kleidung, mit Stiefeln und kleinen Weidenkörbchen ausgerüstet.
In den Tagen zuvor hatte Ina Jäger mit den Kindern bereits vorgearbeitet, sie über den Herbstwald und seine Schätze informiert und ihnen die Geschichte des etwa daumengroßen Wichtels „Mendezie“ erzählt, dessen Halskette verschwunden war!
Diese Kette galt es nun bei der Wanderung am Dienstag-Nachmittag zu finden, an einer der Stationen musste sie sein.
Die erste Station drehte sich um den Löwenzahn. Ina Jäger vermittelte anhand des Märchens, dass die Pflanze bei kleinen Kratzern hilft, die Blätter essbar sind und aus dem Löwenzahn sogar Sirup oder eine Art Honig gewonnen werden kann. Dies war bei Groß und Klein nicht der einzige „Aha-Effekt“ des Tages, allerdings war hier von Mendezies Kette keine Spur zu finden.
Der Spitzwegerich war das Thema bei der zweiten Station. Wichtel Mendezie war in eine Brennnessel getreten und der Spitzwegerich ist auch die „Pflasterpflanze“ in der Natur. Man kann sie leicht zerrieben auf kleine Stiche oder Kratzer legen, was kühlt und beim Heilen hilft – das Jucken vom Mückenstich hört auch auf. Eine tolle Pflanze, aber auch hier war die Halskette nicht zu finden.
Auf zur nächsten Station, vom Heiler der Wege führte die Kräuterhexe die Gruppe zum Herz des Waldes, dem Weißdorn. Dieser stärkt das Herz und bietet Tieren im Winter Schutz und Futter. Endlich war es dann soweit! Im Geäst des Weißdorns hing die Halskette des Wichtels und die Kinder nahmen sie stolz mit zurück.
Genau, wie die ganzen in den Körbchen gesammelten Pflänzchen. Denn diese Naturzutaten sollten noch verarbeitet werden, in Kräuterbrot, Hagebuttenmuffins und Gelee. Ein frisch hergestellter Früchtetee wurde auch noch mit den Pflanzen verfeinert.
Die Eltern konnten sich dann bei Ina Jäger noch tiefergehender über den Herbstwald, die Pflanzen und ihre Naturkräfte informieren. Es war für die Kleinen und die Großen also ein runder Nachmittag mit tollen Erkenntnissen und dem guten Wissen, dass der Wichtel Mendezie seine Halskette wieder zurückbekommen hatte.