Ist das Wetter klasse, kommt die Zeit der Asphalt-Asse

Asphaltarbeiten des städtischen Baubetriebshofs führen zu lächelnden Gesichtern in der Vier-Täler-Stadt.

 

Der Haftkleber wird auf der Straße aufgesprüht. (Bild: Stadt Plettenberg)
Der Asphaltbeton wird aus dem LKW in die Schubkarre geschüttet. (Bild: Stadt Plettenberg)
Mitarbeiter verteilen den Asphaltbeton aus der Schubkarre. (Bild: Stadt Plettenberg)
Schubkarre mit Asphaltbeton vor dem Einbau. (Bild: Stadt Plettenberg)
Asphaltbeton wird aus der Schubkarre gekippt. (Bild: Stadt Plettenberg)
Die Mitarbeiter des Baubetriebshofs in Aktion beim Asphaltieren. (Bild: Stadt Plettenberg)
Nahaufnahme des Verteilens des Asphaltbetons mit einem Schieber. (Bild: Stadt Plettenberg)
Ein Mitarbeiter verdichtet den Asphalt von Hand mit einem Stampfer. (Bild: Stadt Plettenberg)
Die gesamte Baustelle am Brandrücken auf einen Blick. (Bild: Stadt Plettenberg)
Fugenvergussmittel schließt die frisch asphaltierten Stellen frostsicher ab. (Bild: Stadt Plettenberg)

In dieser Pressemitteilung geht es nicht um die laufenden Arbeiten vor, während und nach der Sanierung der Herscheider Straße, die aktuell ja fast Dauerthema ist.

Auch die kleinen Straßen und Stichwege Plettenbergs wollen in Schuss gehalten werden, was allerdings nicht bei jeder Witterung optimal möglich ist. Kommt dann aber die Sonne länger raus und die Temperaturen steigen, machen sich die Mitarbeitenden des städtischen Baubetriebshofs so fix es geht auf den Weg, um diesen Job zu erledigen.

Aktuelles Beispiel: Die Straße „Am Brandrücken“ im Bereich Ohle. In der vergangenen Woche wurde dort eine neue Asphaltschicht aufgebracht, durch eine Kolonne des Baubetriebshofs. Jetzt könnte man sagen: Damit ist alles gesagt. Ist es aber nicht.

Normalerweise besteht eine solche Kolonne aus fünf Mitarbeitenden der Straßen- und Gewässerunterhaltung, aufgrund der Urlaubszeit wurden allerdings auch noch zwei Kräfte aus der Kanalunterhaltungs- und der Straßenreinigungsgruppe hinzugezogen. Dankenswerterweise hat uns die Stadt Werdohl zudem einen 18-Tonnen-LKW mit Thermofass geliehen, was die Arbeiten noch „flüssiger“ laufen ließ. Ist unser LKW leer, steht der Werdohler schon bereit und andersrum – die Fahrt zum Mischwerk in Sundern-Hellefeld raubt Zeit, was hier so vermieden werden konnte.

Allerdings haben die beiden LKW-Fahrer ihren Dienst schon um 5 Uhr in der Frühe beginnen müssen, also eine Stunde früher als ihre Kollegen, damit der Asphalt dann auf der Baustelle ist, beide Fahrzeuge schaffen so übrigens 11 Tonnen ran.

Bevor der Asphalt aber (wie es heißt) „eingebaut“ werden kann, sind vorbereitende Tätigkeiten notwendig: Abfegen und Reinigen der Fläche, Anspritzen der Fläche mit Haftkleber. Das ist im Grunde das gleiche System, wie beim Streichen der Wand zuhause, wo wir unter Umständen erstmal eine Grundierung auftragen müssen, damit die Farbe dann auch dauerhaft hält. Im Straßenbau wird das „Schichtenverbund“ genannt und stellt eben sicher, dass die eingebaute Asphaltschicht nicht einfach durch geringe Belastung abbröckelt.

Dann kommt im wahrsten Sinn die Handarbeit. Der Asphaltbeton (Körnung 0 bis 5 Millimeter; auch mal 0 bis 8 Millimeter, je nach Schichtstärke etc.) wird aus dem Thermofass in eine Schubkarre abgelassen und auf die Fläche gekippt. Dann verteilen die so genannten Abzieher den Asphalt mit ihren Schiebern auf der mit Haftkleber vorbehandelten Fläche. Für eine ordentliche Kantenbildung werden Stahlschienen ausgelegt.

Ist ein Teil der Fläche fertig asphaltiert, beginnt der Walzenfahrer das Material mit der Walze zu verdichten. Dabei muss er beachten, dass die Stahlbandagen (Rollen) der Walze ständig nass sind, da der heiße Asphalt (140 bis 180 °C) sich sonst an der Bandage festsetzen würde. Dann muss noch auf Löcher, Kanten und andere Unebenheiten geachtet werden und hier zusätzlich Material eingebracht und von Hand (nicht mit der Walze) verdichtet werden, bevor die eigentliche Schicht Asphaltbeton draufkommt.

Da sind wir schon bei den Temperaturen. Wenn es draußen schon um die 30 °C sind und man dann auch noch etwa 160 °C  heißes Material per Handeinbau verarbeiten muss… das schlaucht! Trotzdem kann auf diese Weise recht zügig eine größere Fläche repariert werden. Im Nachgang, dass kann auch ein paar Tage später sein, werden die Kanten der aufgesetzten neuen Fläche mit einem „Fugenvergussmittel“ behandelt um die Kante der Asphaltfläche abzudichten und haltbarer zu machen.

Unsere Mitarbeitenden werden öfters gefragt, warum die Flicken hier und da nicht so gut halten. Dann wird erklärt, dass die Schäden an den Straßen meist im Winter entstehen. Die Wechselwirkung zwischen Frostperioden und Tauwetter sind ursächlich für die Beschädigungen. Dazu kommt, dass bei älteren Straßen der „konstruktive Oberbau“ (Frostschutz-, Schottertrag- und Asphaltschichten) dem heutigen Verkehr nicht mehr genügen. Lag beispielsweise die LKW-Gesamtmasse früher bei rund 30 Tonnen, liegt sie heute eher bei rund 40 Tonnen, auch die Traktoren werden immer größer und schwerer.

Im Winter werden dann die gröbsten Beschädigungen mit Kaltasphalt durch den städtischen Baubetriebshof ausgebessert. Die unterhaltungsintensivsten Straßenabschnitte werden dann für den sommerlichen Heißasphalteinbau, in Absprache mit den Mitarbeitenden im Rathaus (Fachgebiet Hoch- und Tiefbau) vorgesehen.

Diesen Job erledigen unsere Mitarbeitenden, weil er erledigt werden muss. Wenn sie ihn erledigen, dann aber meist zur großen Freude der Anwohnenden: „Alle waren froh, dass ihre Straße ausgebessert wird und haben den Kollegen auch mal Wasser oder einen Kaffee gereicht. Die Anwohnenden haben alle sehr gut mitgewirkt und die Behinderungen durch uns gern ertragen. Dafür möchte ich mich nochmal herzlich bedanken!“, sagt der für u.a. für den Straßenausbau verantwortliche Meister beim städtischen Baubetriebshof, Robert Wieseler.

Im Vorfeld wurden für die Arbeiten „Am Brandrücken“ Halteverbote eingerichtet, dazu noch erklärende Handwurfzettel ausgedruckt und in den Briefkästen der Anwohnenden eingeworfen. Das hat zu sehr viel Verständnis geführt.

Weiter ging’s für die Kolonne dann in Richting Landemert, Frielentroper Weg und es folgen noch weitere Einbaustellen, wie der Höhenweg an der Auffahrt zum Parkplatz hinter der Kleingartenanlage oder in Ohle „Am Stübel“. Wenn das Wetter mitspielt, dann müssen diese Arbeiten erst im Vorfeld der Plettenberger Woche und des P-Wegs unterbrochen werden.

Oft ist nicht klar, wie viel Aufwand und Planung hinter solch augenscheinlich „kleinen“ Arbeiten steckt. Vielleicht wird es so zumindest etwas verständlicher, dass unsere Mitarbeitenden vom städtischen Baubetriebshof ihre Aufgaben und Aufträge sehr ernst nehmen, aber einfach nicht immer überall gleichzeitig wirken können.

Wenn hier und da dann auch noch für witterungsabhängige Arbeiten Mitarbeitende aus anderen Gruppen abgezogen werden müssen und die Aufträge in diesen Gruppen dann nicht so schnell abgearbeitet werden können, braucht es Verständnis seitens der Bevölkerung.

Für Ihr Verständnis möchten wir uns an dieser Stelle bedanken, wie auch für die großartige Arbeit unserer Mitarbeitenden in Orange!