Die Plettenberger Woche 2024 ist gefeiert, manche sind schon auf den Straßen unterwegs, viele liegen bestimmt noch in den Betten, um 4:30 Uhr, am Montag-Morgen (02.09.24).
Im Aufenthaltsraum des städtischen Baubetriebshofs sitzen vier Mitarbeiter über Zetteln und Mappen. Es sind Rolf Friedrich, Christopher Schmidt, Rüdiger Maag und sein Bruder, Vorarbeiter Stephan Maag. Die Vier aus dem Straßenreinigungsteam sind schon hellwach und konzentriert, während sie den nötigen Papierkram zu ihren Fahrten und Einsätzen abarbeiten.
Dann wird der Tagesablauf besprochen, was so anliegt, was verbessert werden kann oder mit wem noch Absprachen intern und extern getroffen werden müssen. Ab diesem Morgen ist eine Sache dann doch anders. Es ist der Stichtag, an dem der Zweckverband für Abfallbeseitigung (ZfA) aus Iserlohn das Leeren der kleinen Mülleimer übernimmt. So direkt nach der Plettenberger Woche, wo viele Menschen in der Vier-Täler-Stadt gefeiert und „gemüllt“ haben, wollen die vier städtischen Straßenreiniger noch unterstützen, zumindest in Teilen der Innenstadt, Wieden, Grünestraße, Maiplatz: „Heute machen wir die noch mal mit. Die Jungs vom ZfA müssen sich ja auch erstmal hier einarbeiten.“, sagt Vorarbeiter Stephan Maag, der Rest stimmt zu.
Kurz vor 5 Uhr geht es dann runter zu den Fahrzeugen. Rolf Friedrich bricht mit dem großen Kehrfahrzeug Richtung Köbbinghausen auf, Rüdiger Maag nimmt den Hochdachkombi und den elektrischen Handbläser. Er wird den Dreck für seinen Bruder Stephan – der auf dem kleinen Kehrfahrzeug sitzt – aus den Ecken auf die Wege und Straßen pusten, wo sein Bruder in der Innenstadt mit dem kleinen wendigen Fahrzeug dennoch nicht hinkommt.
Christopher Schmidt fährt das kleine Abfallentsorgungsfahrzeug, hinten drauf der Behälter mit Presse und Schiebetüren auf beiden Seiten, an einer Seite ist noch die Hebevorrichtung für die schwarzen Mülltonnen. Er ist seit 11 Jahren und 8 Monaten beim städtischen Baubetriebshof: „Es sieht ganz gut aus, früher war da deutlich mehr Müll auf den Straßen.“ Das liegt auch daran, dass heutzutage die Getränke in Plastik-Pfandbechern ausgegeben werden, früher gab es wesentlich mehr Scherben zu entsorgen.
Das bedeutet aber nicht, dass da nicht noch genug anderer Müll rumliegt. Das eingespielte „Fahrzeugballett“ nimmt sich also die Innenstadt vor. Aus den Ecken wird der Müll rausgeblasen, die Kehrmaschine nimmt dann alles vom Boden auf. Es sei denn, es ist selbst für die drei rotierenden Besenköpfe zu groß, dann wird von Hand ins Entsorgungsfahrzeug geladen.
Dabei gilt es auch, die richtigen Zeiten zu erwischen. Zwischen 5 Uhr morgens und halb sechs fahren die ersten Menschen mit den jeweiligen Linienbussen, dann ist es wieder für etwa eine halbe, dreiviertel Stunde ruhig – was dann genutzt werden muss. Ab sieben kann dann in der Innenstadt auch etwas mehr „gerumpelt“ werden. Generell wird bei den Reinigungsarbeiten Rücksicht auf die Anwohnerinnen und Anwohner genommen, möglichst leise Technik eingesetzt. Dennoch sind manche Arbeiten einfach mit einem gewissen Lärm verbunden, das lässt sich leider nicht vermeiden.
Christopher Schmidt kümmert sich erst dann um die großen dunkelgrauen Tonnen. Für ihn ist es ein ständiges Anfahren, Anhalten, Absitzen, Entleeren, Aufsitzen, Anfahren, Anhalten, Absitzen, Entleeren, Aufsitzen und so weiter. Jedes Mal zieht er seine Arbeitshandschuhe an und wieder aus, denn der Innenraum vom Fahrzeug – vor allem das Lenkrad – soll nicht mit klebrigen Rückständen vom Müll „verziert“ werden. Neben den für die Plettenberger Woche aufgestellten Mülltonnen muss er auch mal an private Behältnisse ran: „Das ist die Sache, wenn die Anwohner ihre Tonnen vor der Feier nicht wegräumen, dann machen die Gäste die voll.“ Weil die Aufnahme eine andere ist, als die heimischen Tonnen des städtischen Baubetriebshofs kann er diese nicht einfach mitleeren. Von Hand füllt er Müll aus den privaten in die städtischen Tonnen und leert diese dann wiederum in sein Fahrzeug.
Übrigens: Gemäß der städtischen Reinigungssatzung ziehen die Mitarbeitenden der Entsorgung die Tonnen an die Straße, bzw. zum Abholpunkt. Die Eigentümerin oder der Eigentümer muss sie aber selbst wieder zurückziehen. Im Sinne einer guten Nachbarschaft sollten die Mülltonnen - wenn möglich - auch nicht dauerhaft im öffentlichen Verkehrsraum stehen.
Das ist also kein Dienst nach Vorschrift, dieses Umfüllen und Leeren müssten die städtischen Bediensteten nicht machen. Dabei ist genug zu tun, zumindest heute noch mal. Denn, wie anfangs erwähnt, übernimmt der ZfA ab jetzt die Leerung der fest installierten Mülleimer und Vorarbeiter Stephan Maag weiß: „Die brauchen jetzt aber auch erstmal eine Einarbeitungszeit, bis die ihre Routine haben. Da bitten wir die Plettenberger Bevölkerung jetzt erstmal Verständnis zu zeigen.“ Vor einigen Wochen hatte sein Bruder Rüdiger mit den Kollegen des ZfA alle Mülltonnen „bereist“, diese wurden dabei per GPS erfasst und ins System der Iserlohner Entsorger eingepflegt.
In diesen Tagen erfolgt für das städtische Entsorgungsteam dann eine Umverteilung von Aufgaben. Sie kümmern sich verstärkt um den Freischnitt von kleineren Verbindungswegen; kehren weiter im Stadtgebiet nach bekanntem Plan; reinigen die Unterführung des Bahnhofs in Eiringhausen ein Mal wöchentlich; putzen die gläsernen Wartehäuschen und –wände der Haltestellen und werden auch weiterhin für private Firmen in der Vier-Täler-Stadt deren Gelände kehren. Dies ist nur eine Auswahl an Aufgaben, die sie größtenteils auch schon lange erledigen.
Das große Kehrfahrzeug ist übrigens nicht nur in Plettenberg unterwegs, sondern im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit auch in Nachbarstädten. Hierdurch verbessert sich die Auslastung der Geräte und die Kostendeckung ebenso. Die interkommunale Zusammenarbeit funktioniert sehr gut.
Nach einigen Stunden ist die Arbeit des Straßenreinigungsteams erledigt. Die meisten Menschen in der Vier-Täler-Stadt haben von all dem nichts mitbekommen. Nur, wenn irgendwo doch mal was übersehen wird oder wegen eines vollen Behälters vom Fahrzeug später entsorgt wird, fällt es auf.
Auf dem Rückweg zum städtischen Baubetriebshof kommen Christopher Schmidt „die Neuen“ vom ZfA entgegen. Bei allen vier Entsorgungsprofis ist aber auch ein bisschen Wehmut zu spüren. Die eigenen Aufgaben geben sie ungern ab, sie mögen ihren Job eben. Doch, wie gesagt, an Arbeit wird es Rolf Friedrich, Christopher Schmidt, Rüdiger und Stephan Maag - wie auch allen anderen Mitarbeitenden beim Bauhof - nicht mangeln!
Vielen Dank für Eure tolle Arbeit – was natürlich für den gesamten städtischen Baubetriebshof gilt!
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