Grenzenlose Kunst aus der Seele

Ausstellung „Frauen, Flucht, Fantasie“ im Ratssaal, auch zu Gunsten der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien.

Die Organisatorinnen der Ausstellung. (Bild: Stadt Plettenberg)

Drei mutige Frauen haben am vergangenen Donnerstagabend (16.03.) im Ratssaal des Rathauses ihre Geschichten von Verfolgung, Flucht, Gefängnissen und Lebensgefahren geschildert. Als ‚auf eine bedrückende Art eindrucksvoll‘ könnte man diese Erfahrungen bezeichnen, die die Gäste während der Eröffnung der Kunst-Ausstellung „Frauen, Flucht, Fantasie“ gebannt verfolgten.

Bei allem, was die Flüchtenden erlebt hatten, war diese Ausstellung unerwartet farbenfroh, was auch Bürgermeister Ulrich Schulte zu Beginn seiner Grußworte zum Ausdruck brachte, weil: „…es ja nicht nur darum geht, was auf der Flucht erlebt wurde dazustellen, sondern auch das, was man verlassen hat.“

Tatsächlich sind die Kunstwerke teils bunt, fröhlich, hoffnungsvoll – aber eben auch düster, traurig und strahlen Schmerz aus. Tiefgründig sind alle Bilder, Kunst aus der Seele. Ein Teil der Werke ist bis auf weiteres im Foyer des Rathauses ausgestellt.

Im Nachgang zum Internationalen Frauentag wurde diese Kunst-Ausstellung durch die Frauengruppe des Vereins „Eltern- Leser und interkulturelle Förderung e.V.“ (Elif e.V.) organisiert, unterstützt von Mareike Masuch und Katja Gerecht, die Gleichstellungs-, bzw. die Demografie- und Integrationsbeauftragte bei der Stadt Plettenberg. Durch den Abend führte Hacer Özcan von der Elif-Frauengruppe.

Ein Teil der Kunstwerke wurde zu Gunsten der Erdbebenopfer vom Februar in der Türkei und Syrien verkauft. Einige von den derzeit im Foyer des Rathauses weiterhin ausgestellten Bilder sind ebenso zu erstehen. Spenden werden vom Verein weiter gesammelt, Ziel ist die Organisation „Time to Help“.

Es war ein starker Abend, von starken Frauen, für starke Frauen, zusätzlich mit einem Lichtblick: Die jüngste der drei geflüchteten Frauen am Rednerpult erzählte erst von der Flucht ihrer Familie und dass ihr Vater noch lange im Gefängnis saß, sie sich erst nach sechs Jahren hier wiedersehen konnten. Aber sie erzählte auch von ihren Zukunftsplänen, dass sie nun hier ihr Abi an der Schule machen könne und dann Zahnmedizin studieren wolle, um diesem Land nützlich zu sein.

Auch die beiden anderen Frauen haben ihr Leben hier in Deutschland, hier in Plettenberg und Umgebung neu geordnet und gefestigt. Außerdem helfen sie eben anderen, die - wie sie selbst - in unsere Mitte geflüchtet sind. Ihren Dank wollen sie alle damit ausdrücken, indem sie ein Gewinn und keine Last für unsere Gesellschaft sind.

Die Stadt Plettenberg unterstützt sie gerne dabei und bedankt sich für einen eindrucksvollen Abend und eine ebensolche Ausstellung „Frauen, Flucht, Fantasie“.