Gekommen, um zu bleiben? Sehr gerne!

Famulanten arbeiten im Hausarztzentrum Plettenberg

Bürgermeister Ulrich Schulte, Famulantin Sabrina Schöning und Famulant Johannes Weiberg. (Bild: Stadt Plettenberg)

Wir erzählen den Bürger:innen keine Neuigkeit, wenn wir auf den andauernden Ärztemangel hinweisen. Es gibt kaum eine Kommune in Deutschland, vor allem im ländlichen Bereich, in der genügend Ärzt:innen aller Fachrichtungen praktizieren.

Die Stadt Plettenberg hat für die Ansiedlung neuer Ärzt:innen in der Vier-Täler-Stadt daher bereits im vergangenen Oktober (2022) eine entsprechende Förderrichtlinie beschlossen. Wir haben darüber bereits berichtet.*

„Unsere Förderrichtlinie ist natürlich nicht die einzige Bemühung, neue Ärztinnen und Ärzte in die Vier-Täler-Stadt zu holen. Wir haben das Hausarztzentrum immer sehr unterstützt und freuen uns, dass auch hier neue Fachmediziner angeworben und eingestellt werden.“, sagt Bürgermeister Ulrich Schulte an diesem Dienstag (14.02.) bei einem Besuch im Hausarztzentrum Plettenberg (HAZ) im Grafweg. Erst kürzlich konnten dort zwei neue Medizinerinnen und ein neuer Mediziner eingestellt werden.

Parallel dazu finden auch immer wieder Famulanten (quasi Medizinstudenten in einem Praktikum) ihren Weg ins HAZ. Medizinstudent:innen müssen während ihrer gesamten Studienzeit mehrere Famulaturen absolvieren, mindestens eine davon bei einer Hausärztin oder einem Hausarzt.

Aktuell sind das: Sabrina Schöning, 23 Jahre alt, gebürtige Plettenbergerin, studiert an der Uni Göttingen im 6. Semester Medizin - und - Johannes Weiberg, 22 Jahre alt, gebürtiger Freiburger, studiert an der Uni Witten-Herdecke im 3. Semester Medizin.

Während Sabrina Schöning im „klassichen“ Medizinstudium ihre Famulatur in ihrer Heimatstadt absolviert, ist Johannes Weiberg einer der jungen Student:innen, die über das Landarztprojekt „LOCALHERO“ der Uni Witten/Herdecke quasi auf ländliche Kreise in NRW verteilt wurden. Mit diesem Projekt sollen die angehenden Mediziner:innen für das Ländliche begeistert und gewonnen werden. LOCALHERO wird dabei vom Bundesministerium für Gesundheit mit 1,7 Millionen Euro gefördert. Aktuell sind Weibergs Kommiliton:innen in den Kreisen Soest, Olpe, HSK oder eben dem Märkischen Kreis unterwegs.**

Natürlich wollte Bürgermeister Ulrich Schulte bei seinem Besuch im HAZ von den beiden Famulanten wissen, wie es ihnen hier gefällt und hob die Bedeutung für die Stadt Plettenberg hervor: „Wenn Sie ihre Famulatur in einer großen Stadt wie Köln absolviert hätten, wäre die Bürgermeisterin wahrscheinlich eher nicht zu Ihnen in die Praxis gekommen. Daran sehen Sie, wie wichtig Sie uns hier auf dem Land sind.“

Als kleines Dankeschön für das Engagement der beiden Medizinstudierenden in der Vier-Täler-Stadt übereichte Ulrich Schulte den beiden Famulanten dann noch Gutscheine für das Erlebnisbad AquaMagis.

Stellt sich abschließend nochmals die Frage aus der Überschrift: Sind diese jungen Menschen nach Plettenberg gekommen, um zu bleiben? Wir würden uns sehr darüber freuen! Man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Gern auch für länger.

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*Hintergrund „Richtlinie zur Förderung der Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten in der Stadt Plettenberg – kurz erklärt:

Wer sich verpflichtet auf dem Gebiet der Stadt Plettenberg (Sitz der selbstgeführten Praxis) für mindestens 10 Jahre zu praktizieren, kann beispielsweise für Umzugs-, Umbau- oder Anschaffungskosten bis zu einer Gesamthöhe von 50.000 Euro gefördert werden. Zudem ist innerhalb dieses Rahmens auch eine Übernahme der Mietkosten durch die Stadt für maximal drei Jahre in einer Höhe von maximal 2.000€/Monat möglich. Mehr Infos erhalten Sie hier: https://www.plettenberg.de/plettenbergerpraxis

**Infos zum Landarztprojekt „LOCALHERO“ erhalten Sie hier: https://www.uni-wh.de/detailseiten/news/jung-medizinerinnen-lernen-das-landarzt-leben-kennen-9775/