Immer weniger Adoptivkinder: Viele Paare bewerben sich um ein Kind


Kinder und Jugendliche finden immer weniger im Rahmen einer Adoption neue Eltern. Wenn dann vermittelt sie das Jugendamt.Aufgabe des Jugendamtes ist es, passende Eltern für ein Kind zu suchen – und nicht umgekehrt. 
„Wir sind keine Kinderbeschaffungs-Behörde – sondern eine Vermittlungsstelle, die eine ganz individuelle und möglichst optimale ‚Eltern-Auswahl’ für jedes einzelne Kind trifft. Und das gründlich und sehr sensibel“. Immerhin sei die Adoption für das Kind und die neuen Eltern „eine Weichenstellung fürs Leben“. Deshalb gebe es auch mehrere Hausbesuche. „Dabei machen wir uns ein genaues Bild von den Adoptiveltern und vom neuen Zuhause des Kindes“, so die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes. Die Vorstellung, das Jugendamt habe Bewerberlisten in der Schublade, die einfach von oben nach unten abgearbeitet würden, sei eindeutig falsch.
Richtig dagegen ist, dass immer weniger Kinder zur Adoption freigegeben werden. Die Zahl der Inlands-Adoptionen geht deswegen erheblich zurück: Weil die Unterstützung für die Familien heute wesentlich besser ist, entscheiden sich immer weniger Eltern, ihre Kinder wegzugeben.
Das Interesse von kinderlosen Paaren nimmt dagegen zu: Immer mehr Eltern melden sich beim Jugendamt, die sich ihren Kinderwunsch durch eine Adoption erfüllen möchten. Das Interesse an Auslands-Adoptionen hat deshalb gestiegen.
Wer ein Kind adoptieren möchte, muss grundsätzlich älter als 21 Jahre sein. Kommt ein Kind in die neue Familie, dann fängt eine Art „Beobachtungszeit“ an. Diese Phase der „Adoptionspflege“ kann bis zu zwei Jahre dauern. In dieser Zeit hat jedes Kind einen Vormund. 
Wer Interesse daran hat, einem Kind oder Jugendlichen zu adoptieren, der bekommt beim Jugendamt weitere Informationen – unter der Telefon-Nummer: 02391 / 923 198.